Sommercamps bei Röbel an der Müritz

NFJ Brandenburg


Bei unseren beiden Sommercamps, einmal für Kinder von 9-13 Jahre und von 13-16 Jahre hatten
wir wieder mehrere Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung dabei. Einige begleiten uns jetzt
schon viele Jahre, die meisten waren jedoch das erste Mal dabei.
Im Juniorcamp waren es 6 Mädchen und ein Junge aus Afghanistan, Syrien und dem Tschad,
beim Teenscamp 3 Jungs aus dem Tschad… und ein Mädchen aus der Uraine.
Diesmal fragte ich im Nachhinein die Teamer*innen, ob sie mir ihre Erlebnisse mit den Kindern
und Jugendlichen berichten können, die ihnen besonders im Gedächtnis geblieben sind:


Basti:
Bei Capture the Flag hat Yeva von allen am Häufigsten versucht die Gegnerische Flagge zu
klauen. Meistens war sie zwar nicht erfolgreich. Trotzdem hat sie damit unermüdlich mehrere
Leute aus dem gegnerischen Team abgelenkt und war damit eine große Hilfe für ihr eigenes
Team.




Anne:
Yeva hat sich nach einigem Üben und Ermunterung/Unterstützung durch andere getraut vom
Steg und später vom Dreier ins Wasser zu springen.
Bei Capture the flag wurden alle ins Spiel miteinbezogen, egal wie sportlich oder alt sie waren.
Alle hatten ihre Rolle und konnten zusammenarbeiten.


Tim:
An einem sonnigen Nachmittag saßen drei der Mädchen aus Afghanistan auf der Wiese des
Strandbades und bastelten mit Gänseblümchen kleine Kränzchen. Ich hab mich dazugesetzt und
mir zeigen lassen, mit welcher Technik sie ihren Schmuck bauten. Nach einiger Zeit kam ein
anderes Mädchen, welches nur Deutsch sprach, dazu. Sie schaute sich an, wie wir die Kränze
bauten und erklärte uns dann eine andere Art die Blümchen zu verknüpfen. Währenddessen sang
sie auf Deutsch ein Lied aus einem Disney Film. Plötzlich erkannten die drei anderen Mädchen
das Lied, obwohl sie die deutsche Version nicht kannten. Zusammen sangen sie das Lied,
welches mich heute noch immer an diesen schönen Moment erinnert.


Grit:
Am meisten habe ich mit mit Aischa gefreut. Aischa ist 14 Jahre alt und kommt aus Syrien. Schon
beim ausfüllen der Formulare bemerkte ich, dass sie beim „Fahrrad fahren“ können, zögerte. Aber
ihre ein Jahr ältere Schwester, die auch bei uns teilnahm, sagte ihr irgendwas auf arabisch, das
klang wie“nun mach schon, wenn du mitkommen möchtest“. Daher war ich schon vorgewarnt, als
wir für die Gruppe die Fahrräder ausliehen und dann über wenig befahrene Landstraßen zum
Camp zurück fahren wollten. Es ging bei Aischa mehr schlecht als recht. Wir als Teamer*innen
beratschlagten und entschieden, das eine Teamerin bei Aischa blieb und hinter der Gruppe mit
ihr langsam nachkam. Jedes mal wenn wir eine Pause einlegten, kamen die beiden auch bald an.
Aischa bestimmt das eine oder andere mal gestürzt, aber immer wieder aufgestanden und tapfer
weitergefahren, strahlte jedes Mal übers ganze Gesicht. Und als wir beim Camp ankamen, fuhr
sie schon relativ selbstsicher. Sie erzählte uns, dass ihre Mutter ihr ein Fahrrad versprochen hat,
wenn sie bei uns im Camp das Fahrrad fahren lernt. In den nächsten Tagen übten wir vor allem
noch das bremsen und hoffen, dass sie jetzt in ihrem Alltag fleißig Fahrrad fährt.

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