Ferienfreizeiten der Pfadfinder



Mahmoud ist den Pfadfindern am 02.05.2017 beigetreten und hat jetzt quasi seine zweite Fahrtensaison abgeschlossen. Im Sommer 2018 wurde ihm das Halstuch verliehen. Ich habe Mahmoud im Oktober 2015 kennen gelernt. Er sprach damals weder Deutsch noch Englisch. Besonders letzteres stellte sich im Nachhinein als Vorteil heraus. So war er gezwungen, die deutsche Sprache zu erlernen, was aber durch diverse Wartezeiten zwischen einzelnen Kursabschnitten in den ersten anderthalb Jahren nur sehr schleppend voran ging.

Da Mahmoud der einzige Syrer, ja sogar die einzige Person mit Migrationserfahrung überhaupt in unserer Pfadfindergruppe ist, ist er auf Lagerfahrten ein bzw. zwei Wochen ohne Unterbrechung im "Deutsch-Modus". In seiner Zeit bei den Pfadfindern hat Mahmoud die deutsche Sprache nun so gut gelernt, dass selbst hier geborene türkisch stämmige Jugendliche mehr als erstaunt sind.

Die Pfadfinderei dient u. a. der Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu hilfsbereiten, verantwortungsbewussten Menschen. Dabei gibt es die altersmäßige Unterteilung in Stufen (Biber, Wölflinge, Pfadfinder, Rover). Außerdem herrscht das Kleingruppenprinzip, d. h. die Pfadfinder sind z. B. in Sippen zu 3 - 8 Jugendlichen eingeteilt. In seiner Sippe wurde Mahmoud von Anfang an geschätzt und respektiert, was sicherlich sehr zu seinem Wohlbefinden beigetragen hat.

Aber auch zu den Jüngeren (Wölflinge und Biber) hat Mahmoud mit seiner ruhigen Art einen sehr guten Draht. Das gilt sowohl, wenn Kleinere sich weh getan oder Heimweh haben und er sie tröstet als auch, wenn sie z. B. Hilfestellung beim Bogenschießen brauchen.

Desweiteren ist Mahmoud stets hilfsbereit, wenn es z. B. um Arbeitseinsätze jedweder Art auf unserem neuen Pfadfindergelände in Summt geht. Hierdurch hat er schon des öfteren auch andere Jugendliche zur Hilfe motiviert.

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