Kanuabenteuers der Naturfreundejugend Brandenburg



Am Freitagvormittag (2. August 2019) starten die beiden Gruppen der Teilnehmenden in Teltow und Potsdam mit dem Zug nach Lübbenau. Unterwegs lernten sie sich bereits kennen und Zeit für Gespräche war genug. Vom Bahnhof Lübbenau ging es zu Fuß weiter bis zum Bootsverleih und nach einigen Vorbereitungen wie Umpacken, Umziehen, Besprechung der Route, Sicherheitshinweisen, Schwimmwesten, Trockenübungen der Paddeltechnik ging es am späten Vormittag dann ins Wasser und über den Südumfluter aus Lübbenau heraus. Da sehr viele Teilnehmer*innen vor allem unter den Geflüchteten noch nie zuvor gepaddelt sind, waren bald erste Wechsel in den Booten nötig. Da trotz des gut besuchten Spreewalds der Südumfluter nicht so stark befahren war, konnten hier die ersten Versuche ohne Druck erfolgen. Nach einigen Hinweisen und viel Ehrgeiz der Gruppe kamen wir zunehmend gut voran. An der ersten Schleuse kam Regen auf und wir nutzten die Möglichkeit uns für unsere gemeinsame Mittagspause unterzustellen. Gestärkt nahmen wir die letzte Etappe in Angriff und paddelten bis zur Jugendherberge in Burg (Spreewald). Erschöpft und deutlich hinter unserem Zeitplan erreichten wir die Jugendherberge zum Abendbrot. Das Zeltcamp war bereits aufgebaut und unser Gepäck größtenteils ausgeladen. Am Abend folgten noch wenige Gesellschaftsspielrunden, aber lange hielt an diesem Abend keine*r durch. Am nächsten Morgen besprachen wir die Möglichkeiten für den anstehenden Tag und entschieden keine große Rundtour auf dem Wasser zu machen und dafür noch den Abenteuerspielplatz im Kurund Sagenpark aufzusuchen. Dort verausgabten sich alle jeden Alters beim Kletterfangen. Zurück auf dem Gelände der Jugendherberge nutzen wir die Zeit für Gespräche und Gesellschaftsspiel bevor es wieder in die Zelte ging. Am letzten Morgen wurde ein Geburtstagskind mit einem Ständchen geweckt und es gab für alle ein buntes Geburtstagsfrühstück, bevor alles abgebaut und verstaut werden musste. Zurück nutzten wir einen leicht kürzeren Rückweg mit tollen Eindrücken. Die Personenkonstellation in den Booten war zum Teil neu und musste unterwegs auch noch geändert werden. Eine junge Geflüchtete in einem Boot und ein junger Geflüchteter in einem weiteren Boot - beide mit keiner Erfahrung - wollten sich als Steuerfrau beziehungsweise Steuermann probieren und haben sich mit Hilfe von Steueranweisungen an die Bewegungsabläufe gewohnt. Das letzte Stück konnte sogar in engeren Kanälen und ohne große Zwischenfälle absolviert werden. Ein Gewitterschauer wurde dank der App Warnwetter wieder an einer Schleuse mit Möglichkeiten zum Unterstellen abgepasst. Die Motivation ließ zwar auf den letzten Metern nach, doch erreichten alle fröhlich das Ziel. Den Rückweg vom Bootsverleih traten wir nach einer kurzen Verschnaufpause gemeinsam wieder per Fuß und Zug an. Für die jungen Menschen mit Fluchterfahrung war die Möglichkeit der Teilnahme an der Veranstaltung eine der wenigen Möglichkeiten den Spreewald als eine wichtige Region Brandenburgs kennenzulernen und sich zugleich eine neue Fortbewegungsart anzueignen. Hinzu kommt die Chance mit Menschen ohne Fluchterfahrung Kontakte zu knüpfen und gemeinsam anspruchsvolle gruppendynamische Prozesse auf dem Wasser zu durchleben und daran zu wachsen.

Potsdam, August 2019

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