Interkulturelle Familienkanutour mit der Naturfreundejugend

 

Vom 30. Juni bis zum 04. Juli fand unser interkulturelles Familien-Kanu-Abenteuer am Rande
des Spreewaldes am Köthener See bei Märkisch/ Buchholz statt. Wir waren 8 Familien aus
Syrien, Deutschland und Afghanistan, die meisten mit mehreren Kindern, ein paar nur mit
der Mutter und eine Familie nur mit dem Vater. Insgesamt waren wir 11 Erwachsene und 16
Kinder im Altern von 4 bis 17 Jahre. Unser Ziel war die wunderschöne Spreelandschaft mit
dem Kanu zu erkunden und unseren Teilnehmenden die Natur nahe zu bringen. Wir
beobachteten unterwegs den Schwarzmilan und lauschten vielen verschiedenen
Vogelstimmen. Auf einem unserer Rastplätze lernten wir die Erle als typischen Vertreter des
Spreewalds kennen und auf einer blühenden Wiese fanden und bestimmten wir viele
Kräuter, die auch in den abendlichen Tee passten.


Bericht von Sidra Alloush, 15 Jahre, geboren in Syrien:


Ein besonderes Ereignis war als zwei unserer Boote gekentert sind. Wie es passiert ist, werde ich
euch jetzt erzählen: Also wir haben beschlossen einen Bootsrennen durchzuführen. In meinem Boot
saßen der Mann Nidal und der 11-jährige Christian. In dem anderen Boot saßen mein Bruder
Abdullah, meine Schwester Qarma und meine zwei Kusinen. Meine Schwester, meine zwei Kusinen
und ich hatten den gleichen Strohhut auf. Wir haben unseren Start- und Endpunkt abgestimmt und
somit ging das Rennen los. Die zwei Boote sind immer gegeneinander gefahren. Aber nachdem wir
das andere Boot ein bisschen überholt haben, sind sie in Panik geraten und zwei die hintereinander
saßen haben auf der gleichen Seite gepaddelt und somit ist ihr Boot gekentert. Wir sind lachend
weiter bis zum Endpunkt gefahren, da es nur drei Meter vom Vorfall entfernt ist und
dementsprechend haben wir auch gewonnen. Doch die Zeit in der wir glücklich waren, war begrenzt.
Denn ein bisschen hat es mir Leid getan, schließlich sind meine älteren Geschwister und Kusinen ins
Wasser gefallen. Also habe ich aus Ehre meiner Gruppen im Boot gesagt, dass wir lieber zurückfahren
sollten um ihnen zu helfen, was eine richtig falsche Entscheidung war. Aber wir haben darüber nicht
viel nachgedacht und sind tatsächlich zurückgefahren. Wir haben angefangen die Sachen
einzusammeln, welches in dem Wasser gefallen sind, weil die anderen gut schwimmen konnten und
keine Hilfe brauchten. Der Mann Nidal, der in meinem Boot ganz vorne saß, hatte einen Strohhut auf
der Wasseroberfläche gesehen. Nidal beschloss den Hut aufzuheben (Dachte er, da ist noch ein
Mädchen drunter?), welches wir 15 Sekunden später bereut haben. Als sich Nidal ganz zur Seite
gestreckt hatte und Christian das gleiche tat um zusehen was Nidal macht. Dann ist unser Boot auch
plötzlich umgekippt. Anschließend haben wir versucht aus dem Wasser rauszukommen und sollten
auf der nächsten Brücke alle warten, da die Brücke sehr nah an uns war. Unser Boote waren schnell
voll Wasser und drohten unterzugehen. Robin, unser Rettungsschwimmer, hat mit viel Anstrengung
unsere Boote aus dem Wasser rausgezogen und auch umgekippt, damit das Wasser wieder raus
fließt. Nach ca. 20 Minuten konnten wir uns in unsere Boote wieder rein setzen und weiterfahren.
Da wir alle vom trüben Wasser nass waren, wurden wir richtig viel von den Mücken angegriffen und
gestochen. Nach einiger Zeit sind wir auch zu einer Schleuse angekommen und dort haben wir eine
lange Pause gemacht. Uns war es sehr kalt, deswegen hat Grit heißen Tee für uns gekauft. Nachdem
wir unseren Tee ausgetrunken haben sind wir wieder zu der Jugendherberge zurückgefahren. Wir
haben dort geduscht und uns ausgeruht, bis es Abendessen gab.
Am letzten Abend gab es auch ein gemeinsames Lagerfeuer.
Mir persönlich hat die Familien-Kanu-Tour sehr gefallen. Wir haben sehr viele schöne und fröhliche
Momente erlebt und wir haben auch viele nette Leute kennengelernt. Ich finde auch, dass der Ort
sehr schön war. Was mir besonders gut gefallen hat, ist dass wir sehr oft Kanufahren und Baden
gehen konnten. Insgesamt hat es mir sehr gut gefallen. Ich werde sehr gern nochmal dort hingehen,
wenn es noch ein Projekt gibt.

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